Our last Night

OUR LAST NIGHT

31.10.2018, Löwensaal, Nürnberg

Eine lange Menschenschlange steht zitternd an Halloween in der Kälte. Eine halbe Stunde länger als angekündigt.

Dann endlich- kurz nach 18:00 Uhr öffnen sich die Pforten des Löwensaals für die teilweise kostümierte Fangemeinschaft. Wir erfahren, dass das angesetzte Meet and Greet den Zeitplan durcheinandergewürfelt hat und wir noch ein paar Minuten länger in den Vorräumen ausharren dürfen. Egal, die Aussicht auf einen launigen Abend mit vier Bands am Start zum Preis von unter 30 Euro macht so einiges wett. Die junge Indie-Pop Band Jule Vera kommt aus Alabama und stimmt melodiös in den Abend ein. Gefolgt von Hawthorne Heights geht es deutlich rockiger weiter, aber immer noch gediegen. Richtiger Post-Hardcore-Sound erwartet uns dann aber mit den Australiern von Hands Like Houses, die in ihren Ghostbuster-Halloweenoutfits einen starken Auftritt abliefern und der Meute ordentlich einheizen.

Nach einer kurzen Umbauphase dann endlich der Hauptakt: Our Last Night. Mein erster Gedanke: Was machen denn die Village People hier? Doch halt, es gibt keinen Indianer. Stattdessen stehen vor mir Trevor Wentworth als Polizist, Matt Wentworth als Bob-Marley-Verschnitt und Alex ,Woddy‘ Woodrow in bayrischer Tracht. Der einzige, der sich dem Kostümwahnsinn verweigert, ist Tim Molloy, der sich hinter seiner Schießbude eh gut verschanzt hat. Bevor man sich besinnt, hauen uns die Dudes ihren Hit „Same Old War“ aus dem Jahre 2013 um die Ohren. Nach „Tongue Tied“ werden bei „Ivory Tower“ auch von der 2017er-EP die ersten Crowdsurfer von fleißigen Security-Männern in den sicheren Bühnengraben gezogen und erste Moshpits bilden sich. Das junge Publikum ist mitgerissen, stimmt jeden Song an und geht einfach gut ab. Die Höhle der Löwen bebt. So geht der musikalische Rundumschlag über die letzten acht Schaffensjahre der Band. Kaum Zeit, bei den kurzen Ansprachen durchzuschnaufen.

Etwas kurz kommen die fantastischen Coverversionen. Hier schaffen es nur der Suizidhotline-Song „1-800-273-8255“ und „Humble“ auf die Tour. „Sunrise“, ihr meist geklickter Song auf Spotify, lädt gegen Ende noch einmal mehr zum Mitsingen ein, bevor die US-Boys mit „Common Ground“ nach insgesamt 16 Songs in 1 4 Stunden den Abend beschließen.

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