Coppelius

Coppelius

07.11.2019, Der Hirsch, Nürnberg

Vorbei mit Pause, denkt sich Coppelius und starten ihrer Bühnenabstinenzverweigerungskonzertreise direkt hier bei uns in Franken.
Aber bis die edlen Herren in Erscheinung treten spielen erstmal die Virtuosen von Carpe Noctem eines auf. Mit ihrem instrumentalen String-Metal bringen die fünf auf Violine, Kontrabass, Schlagzeug und Cellos mächtig Stimmung in den Hirschen, dass das Haupthaar geschüttelt werden darf.
Dann ist es endlich an der Zeit nach einem Jahr Bühnenabstinenz und fiktiven 200 Jahren Bandgeschichte auf dem Buckel geht eine kleine Schreibtischlampe an. Bastille der Buttler sitzt vor einer alten Schreibmaschine und hämmert rezeptiertet einen Monolog hinein. Eine Szene die sofort Atmosphäre schafft und uns in eine vergesse Zeit eintauchen lässt. Dann eilen die restlichen Herren des gepflegten Kammer-Cores herbei.
„I get used to it“ vom neustem Longplayer „Kammerarchiv“ wird angestimmt. Die Uptempo-Nummer bringt mit ihrer Wucht den Saal sofort in Bewegung. Dem teilweise stilecht gekleidetem Auditorium gefällt’s. Comte Caspar und Max Coppella liefern dazu ein dynamisches Klarinettenduett ab. Der Spaß geht beim zweiten Stück „Der Advokat“ gleich weiter. Hier der herrlich exzentrische Bastille am Mikro mit großen Gesten und wilden Grimassen. Es folgen „Moor“ und „Welt im Wahn“. Mit „Aus den Betten“ wird die Rockoper „Krabat“ angeteast die am 9.5.2020 startet und macht Laune auf mehr. Überraschung kommt auf, als Comte Caspar durch Publikum geht und auf die Bartheke klettert. Dort angekommen flötet er das Klarinettenstück „Ides of March“ in seinem Instrument. Aber auch ihr neuer Drummer, der Herr Linus von Doppelschlag, darf sich mit einem Solo zu „To my Creator“ seine Sporen verdienen. Aber nicht nur Beifall wird an diesem Abend fleißig gespendet, sondern auch Socken! Ja richtig gelesen. Sissy Voss gab im Video in den sozialen Netzwerken seinen Unmut zum Ausdruck, dass er sockenlos sein. Die Fangemeinde ließ sich nicht lumpen und so flogen bergeweise Socken in aller jeglicher Couleur zum Kontrabassisten der sich seinen Zylinder damit füllte. Musikalisch ging die Reise quer durch das Schaffenswerk der Band weiter. Als um 23 Uhr zur Zugabe lautstarke „Da Capo“-Ruf aufforderten durch auch der Cellist Graf Lindorf nochmal zum Gesang antreten. Nach „Dark Ice“, Schöne Augen“ und „Risiko“ wurde der gelungene Tourauftakt mit einem gemeinsamen „Coppelius hilft!“- Ruf beendet

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